Beim Heurigen in Traiskirchen

Montag, 31. Dezember 2012

Bombe Surprise

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Abschied nehmen von 2012. In dem Moment wo der 12te Schlag ertönt ist es passé, Vergangenheit und mit ihm unsere letzten 365 Tage, ad acta gelegt im Buch der Erinnerungen. Vieles ist passiert, dass sich die Menschheit hätte sparen können. Es gibt immer noch zuviel Kriege, Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Elend, Vorurteile, Gewalt und Hunger auf dieser Welt. Zuviel falscher Stolz, Verblendung, Egoismus und Dummheit, zuwenig Bildung, Nächstenliebe und Toleranz.Für das kommende Jahr wünsche ich mir mehr WIR und weniger ICH. Wenn Ihr wollt, dass die anderen sich ändern, fangt bei Euch selber an. Empört Euch und nehmt nicht alles hin, leiht demjenigen Eure Stimme, der selbst nicht reden kann und am Ende des Jahres 2013 ziehen wir alle gemeinsam Bilanz.

Das spektakulärste was uns im Jahr 2012 passiert ist, war der Bombenfund auf unserer Weide. Da schlummerte seit 67 Jahren in ca. 2 Meter Tiefe, eine amerikanische 5 Zentnerbombe aus dem 2. Weltkrieg.
Völlig unscheinbar sah sie aus, als die Männer vom Kampfmittelräumdienst sie frei gelegt hatten. Diese Splitterbombe hätte alles im Umkreis von 1 km zerstört, vernichtet. Jahrelang haben unsere Pferde auf der Weide gegrast, sind unsere Hunde darüber getollt. Es wird noch ca. 100 Jahre dauern, bis alle Blindgänger auf deutschem Boden entschärft sind, wenn man denn jemals alle aufspürt. Und so wird man von der Vergangenheit wieder eingeholt....67 Jahre nach Ende des Krieges.


 Vor dem Bombenfund
 Unsere ahnungslose Otti
 Die Bombe mit ihrer tödlichen Fracht
 Gut konserviert im Lehm


Unser Opernhaus in Dortmund

Euch allen ein friedliches, gesundes Jahr 2013.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter...

...und nicht Stille Nacht oder Süßer die Glocken nie klingen, war das Lieblingsweihnachtslied meiner Großmutter. Es war immer das erste Lied, das wir am Heiligen Abend gesungen haben. Vielleicht weil dieser immergrüne Tannenbaum ein Symbol der Hoffnung war, für eine Generation, die 2 Weltkriege miterlebt hat. Nichts vergeht, alles blüht wieder neu auf. Früher war es meist eine pieksende Fichte. Sie verströmte ihren herrlichen Duft war jedoch nicht ohne Tücken, so wie es kaum eine Rose ohne Dornen (Stacheln) gibt. Unser Baum des Jahres ist daher ein "Nordmännchen", herrlich pieksfrei, allerdings nur von schwachem Duft. Mit Wehmut denke ich schon daran unseren Baum abzuschmücken, jedes Jahr ein trauriger Moment, aber jetzt darf ich noch genießen.

 Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, wie glänzt er festlich, lieb und mild...

 Mr.Momo wartet auf´s Christkind
 Ich liebe Pilze
Die Weihnachtsbäckerei hat geschlossen

Ich wünsche Euch allen noch einen geruhsamen 2. Weihnachtsfeiertag.

Montag, 24. Dezember 2012

Have yourself a merry little christmas...

Ihr Lieben, wo immer Ihr auch seid, ich wünsche Euch von Herzen ein besinnliches, schönes Weihnachtsfest, eine Zeit voller kleiner Wunder und Liebe. 
Der Baum ist geschmückt, die Gans brutzelt im Ofen, der Tisch ist gedeckt - wir warten auf´s Christkind!

Meine Gedanken gelten heute Abend all denjenigen, die nicht mit Ihren Lieben Weihnachten feiern können, aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht spüren sie dennoch etwas vom Zauber dieser besonderen Nacht.




Liebe Susa, du lieb-verrücktes Hühnchen, dein Packerl liegt unterm Weihnachtsbaum und wartet auch auf´s Glöckchen des Christkindes. Bei Euch sollen ja 20 Grad sein, oh Palmenbaum kann man da fast schon sagen.Ein schönes Fest für dich und deine Lieben und vielen lieben Dank, die Babsi.

Dear Sarah,
my british surprise parcel is under the tree and waits for the Christkind. Thank´s so much, have a wonderful christmas with your family, the children, Daisy and Twinkle, twinkle little star...I think of you!
Warmly Babsi

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Im Verhältnis gesehen....

Wenn man die Weltbevölkerung auf ein 100 Seelen zählendes Dorf reduzieren könnte und dabei die Proportionen, aller auf der Welt lebenden Völker beibehalten würde, wäre dieses Dorf folgendermaßen zusammengesetzt:
- 57 Asiaten
- 21 Europäer
- 14 Amerikaner (Nord-, Zentral- und Südamerikaner)
- 8 Afrikaner
Es gäbe:
- 52 Frauen und 48 Männer
- 30 Weiße und 70 nicht Weiße
- 30 Christen und 70 nicht Christen
- 89 Heterosexuelle und 11 Homosexuelle
- 6 Personen besäßen 59 % des gesamten Reichtums und alle kämen aus den USA
- 80 lebten in maroden Häusern
- 70 wären Analphabeten
- 50 würden an Unterernährung leiden
- 1 wäre dabei zu sterben
- 1 wäre dabei geboren zu werden
- 1 besäße einen Computer
- 1 hätte einen Universitätsabschluss

Wenn man die Welt auf diese Weise betrachtet, wird das Bedürfnis nach Akzeptanz und Verständnis offensichtlich.
Du solltest auch folgendes bedenken:
Wenn du heute Morgen aufgestanden bist und eher gesund als krank warst, hast du ein besseres Los gezogen als die Millionen Menschen, die die nächste Woche nicht mehr erleben werden.
Wenn du noch nie in der Gefahr einer Schlacht, in der Einsamkeit der Gefangenschaft, im Todeskampf der Folterung oder im Schraubstock des Hungers warst, geht es dir besser als 500 Millionen Menschen.

Wenn du zur Kirche gehen kannst ohne Angst haben zu müssen bedroht, gefoltert oder getötet zu werden, hast du mehr Glück als 3 Milliarden Menschen.

Wenn du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen hast, bist du reicher als 75 % der Menschen dieser Erde.

Wenn du Geld auf der Bank, in deinem Portemonnaie und im Sparschwein hast, gehörst du zu den privilegiertesten 8 % dieser Welt.

Wenn deine Eltern noch leben und immer noch verheiratet sind, bist du schon eine Rarität.

Wenn du das liest, bist du direkt zweifach gesegnet:
Zum einen weil jemand an dich gedacht hat, und zum anderen weil du nicht zu den 2 Milliarden Menschen gehörst, die nicht lesen können.

Ich muß das wohl nicht weiter kommentieren!

Freitag, 14. Dezember 2012

Eine Stimme wie ein Engel - Andreas Scholl Countertenor

Ein Leben ohne klassische Musik kann ich mir nicht vorstellen. Sie gehört zu mir wie meine Arme, meine Beine. Schon als Kind nahm mich meine Großmutter mit in Konzerte, Opern. Mit 6 Jahren sah ich zum ersten Mal Humperdincks "Hänsel und Gretel", mit 12 Jahren meine erste Mozart Oper "Cosi fan tutte", ein Erlebnis. Keine andere Musikrichtung berührt die Seele so sehr als die Klassik, sie vermag alles auszudrücken.
Ich habe hier eine Arie aus Georg Friedrich Händels Oper Alcina  gewählt, gesungen von dem wunderbaren Countertenor Andreas Scholl, verdi prati - grüne Wiesen. Könnten Engel singen, sie hätten eine solche Stimme! Augen zu und genießen.





Georg Friedrich Händel
1685 - 1759


Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 13. Dezember

Hinter dem 13ten Kalendertürchen hat sich heute eines der schönsten, deutschen Weihnachtsgedichte versteckt:
Joseph Freiherr von Eichendorff´s "Weihnachten"


 Dresden Frauenkirche
 Lübecker Holstentor
 Würzburg Alte Mainbrücke
 Hamburg Speicherstadt
Verschneites Salzburg 
Münster Prinzipalmarkt

Speziell für die liebe Sarah "Down by the sea"
Bielefeld im Winter von der Sparrenburg fotografiert

Weihnachten

Markt und Straßen steh´n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein steh´n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus in´s freie Feld,
hehres Glänzen, heil´ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
Steigt´s wie wunderbares Singen - 
o du gnadenreiche Zeit!

Joseph Freiherr von Eichendorff
1788-1857




Mittwoch, 12. Dezember 2012

Let it snow!

Herrlich, der erste Schnee ist da! Wir haben diesen schönen Wintertag genutzt und eine Wanderung durch unseren kleinen Wald gemacht. Ruhe und friedliche Stille,frische Spuren der Rehe im Schnee...


 Schnell nach Hause

 Schneengel
 Bizarre Bäume
Sonnenuntergang

Kein Weihnachten ohne "It´s a wonderful life"

Für mich ist Weihnachten ohne meinen Lieblingsweihnachtsfilm "It´s a wonderful life" oder "Ist das Leben nicht schön" unvorstellbar. Seit Jahrzehnten schaue ich mir diesen Film an, mittlerweile kenne ich die Dialoge auswendig, aber dennoch werde ich nicht müde ihn mir anzuschauen. Liebe, Freundschaft, Gottvertrauen, Hoffnung und Zuversicht, all dies bedeutet dieser Film für mich.

Der gestrauchelte George Bailey (Jimmi Stewart) will am Heiligen Abend seinem Leben ein Ende setzen und wünscht, er wäre nie geboren worden. Er springt in einen eisigen Fluß, wird aber von einem Engel 2ter Klasse, der sich erst noch seine Flügel verdienen muß, gerettet. Der Engel Clarence zeigt ihm nun, was aus Georges Freunden und Familie geworden wäre, wenn es ihn nie gegeben hätte.

So wie George Bailey im Film, ziehen auch wir unsere Bahnen, ziehen Spuren, die sich mit denen anderer treffen, retten vielleicht auf vielerlei Art,ohne das es uns bewußt wäre, das Leben anderer indem wir Menschen Zeit, Beachtung und Liebe schenken, zeigen ihnen Wege, die sie ohne uns nicht gegangen wären.

Nehmt Euch einfach mal Zeit für diesen bezaubernden Film mit dem unvergessenen Jimmi Stewart, den ich allerdings lieber in der Originalversion schwarz/weiß sehe, hat einfach mehr Atmosphäre.






Dienstag, 11. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 11. Dezember

Heute habe ich ein Gedicht von Rolf Krenzer ausgesucht. Er beschäftigt sich mit der Frage:"Wann fängt Weihnachten an?" Für mich, eines der schönsten Gedichte der neueren Zeit und eine Aufforderung, das "fromme", weihnachtliche Gefühl an allen Tagen des Jahres zu leben. Nächstenliebe ist kein Saisonartikel!

Herrenhuter Stern

Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache
dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke
die Kräfte des Schwachen liebt,
wenn der Habewas
mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute
bei dem Stummen verweilt
und begreift,
was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise
laut wird
und das Laute
still,
wenn das Bedeutungsvolle
bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige
wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkel
ein winziges Licht
Geborgenheit,
helles Leben verspricht,
und du zögerst nicht,
sondern du
gehst
so wie du bist
darauf zu,
dann,
ja, dann
fängt Weihnachten an.

Rolf Krenzer

Weihnachten wie es früher war - Traditionen und Bräuche

Haben wir nicht die schönsten Erinnerungen an das Weihnachtsfest - das Fest der Liebe, als wir noch Kinder waren und nicht so geschäftig wie die Erwachsenen ? Als die Welt für uns still stand, die Tage bis zum Heiligen Abend nicht vergehen wollten. An jedem Adventssonntag vor Weihnachten wurde eine neue Kerze am Adventskranz angezündet, brachte Licht und Freude in unser Leben.


Adventskranz in traditionellem rot

Damals wurden die schönen, alten Weihnachtslieder noch von uns selber gesungen, wir waren alle textfest!Wir lernten fleißig die Gedichte vom Knecht Ruprecht und vom Christkind.....denkt Euch, ich habe das Christkind gesehen, es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee.., übten Weihnachtslieder am Klavier.... Das Haus war in Kerzenschein gehüllt, Oma backte die ersten Plätzchen, wir naschten natürlich immer viel zu viel Teig (schlecht geworden ist mir nie davon, entgegen den Warnungen meiner Großmutter), es roch nach Zimt und köstlicher Vanille, wie überhaupt Weihnachten die Zeit der köstlichen Gerüche ist.

Köstlicher Bratapfel

Dann kam der Tag des Heiligen Abend. Mama war den ganzen Tag in der Küche beschäftigt, da wurde das Silber geputzt und die Gläser poliert und ich zählte die Stunden, die Minuten bis zur Bescherung. Im Radio lief "Wir warten auf´s Christkind" und ich schaute hinaus in die Dämmerung und in mir und aus mir sang es heraus: "Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit, du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit.." Weiße Weihnacht blieb oft ein frommer Wunsch. Wenn es denn doch einmal geschneit hatte wurde, um die Zeit zu verkürzen, eine Wanderung durch den Schnee gemacht. Alles war so still, die Menschen saßen hinter den erleuchteten Fenstern, leise drangen weihnachtliche Klänge in mein Ohr und ich genoß das Geräusch des knirschenden Schnees unter meinen Schuhen oder das kaum vernehmbare Fallen der weißen Flocken. Da war sie endlich, die friedlichste Zeit des Jahres, Stille und Geborgenheit.

Zuhause angekommen konnten wir es vor Spannung kaum aushalten. Es war früher üblich, dass man den geschmückten Weihnachtsbaum erst dann sehen durfte, wenn das Christkind die Geschenke gebracht hatte und ein helles Glockenläuten die Öffnung der Pforte weihnachtlicher Kinderglückseligkeit ankündigte. Ehrfürchtig standen wir dann erst einmal vor dem Baum der Bäume. Mama hatte nicht vergessen ihn mit meinen liebevoll gebastelten Stroh- und Fröbelsternen zu dekorieren (ein paar davon habe ich immer noch).
Er leuchtete, überstrahlte alles, der Anblick allein war Geschenk genug.

Am Weihnachstbaum, die Lichter brennen

Das Christkind war und ist 100 % verlässlich! Es brachte mir ein neues Puppenkleid, einen von Papa selbst gezimmerten Kaufmannsladen, eine Puppenstube oder ein neues Buch. Egal was es auch war, das größste Geschenk war es selbst. Puppenstube und Kaufmannsladen sind verschwunden, die Erinnerung aber, die Vorfreude, die ja bekanntlich die größste Freude ist, die hat es mir ins Herz gelegt, als ein Geschenk, das nie vergeht, das überdauert, das man weitergibt mit all seinem Zauber und seiner Magie.

Gutes, altes Christkind

"Am Himmel geschehen Zeichen und Wunder" stammt von Friedrich Schiller und gilt für mich nicht nur in der Weihnachtszeit. Setzt ein Zeichen, damit Wunder wahr werden!








Montag, 10. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 10. Dezember

Heute stelle ich Euch im Adventskalender eines meiner Lieblingsgedichte vor:

Weg in die Dämmerung
von
Manfred Hausmann


Trüb verglimmt der Schein,
da der Abend naht,
und ich geh allein,
den verschneiten Pfad,

der, vom Hang gelenkt,
sich mit leisem Schwung
leiser abwärts senkt
in die Niederung.

Birken, starr von Eis,
Pfahlwerk, unbehau´n,
Dorn und Erlenreis,
ein verwehter Zaun

geben seiner Spur
anfangs das Geleit,
dann gehört er nur
der Unendlichkeit - 

die verdämmernd webt
und ihn unbestimmt,
wie er weiterstrebt,
in ihr Dunkel nimmt.

Reif erknirscht und Schnee
unter meinem Schuh.
Weg, auf dem ich steh
dir gehör ich zu!

Wer des Lichts begehrt,
muß ins Dunkel geh´n.
Was das Grauen mehrt,
läßt das Heil ersteh´n!

Wo kein Sinn mehr mißt,
waltet erst der Sinn!
Wo kein Weg mehr ist,
ist des Wegs Beginn!

Sonntag, 9. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 9. Dezember - Brahms Wiegenlied


Johannes Brahms Wiegenlied aus "Des Knaben Wunderhorn" wurde mir als Kind immer von meiner Mutter vorgesungen. Brahms schrieb es für die Kinder des Komponisten Robert Schumann und seiner Frau, der berühmten Pianistin Clara Wieck. So habe ich es als Kind sehr lieb gewonnen und das ist bis heute so geblieben....

Guten Abend, gut Nacht
mit Rosen bedacht
mit Näglein besteckt
schlupf unter die Deck.
Morgen früh, wenn Gott will
wirst du wieder geweckt
morgen früh, wenn Gott will
wirst du wieder geweckt. 

Guten Abend, gut Nacht
von Englein bewacht
die zeigen im Traum
dir Christkindlein´s Baum.
Schlaf nun selig und süß
schau in Traum´s Paradies
schlaf nun selig und süß
schau in Traum´s Paradies.




Hier in einer wundervollen Aufnahme mit Elisabeth Grümmer.



Donnerstag, 6. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 6. Dezember Nikolaustag

6. Dezember, Nikolaustag! 
Wie haben wir als Kinder diesen Tag herbeigesehnt und doch auch gefürchtet! Am Abend zuvor wurde der Stiefel hinter die Tür oder der Teller auf das Fensterbrett gestellt in freudiger Erwartung der süßen Gaben, die der heilige Nikolaus den braven, artigen Kindern bringt. Den weniger artigen wurde die Rute durch den Knecht Ruprecht überbracht, was oft zu einem tränenreichen Nikolausabend führte. Eine Rute bekam ich nie. Es fanden sich Äpfel, Nüsse und Mandelkern, Orangen und Mandarinen in den Stiefeln und auf den Nikolaustellern meiner Kindheit, und wir freuten uns darüber wie die Schneekönige. Erst mit diesem Tag fing für uns die Vorweihnachtszeit an. Der heilige Nikolaus (und dieser sollte nicht mit dem amerikanischen Weihnachtsmann verwechselt werden, der eine Erfindung von Coca-Cola ist) war im 3. Jahrhundert Bischof von Myra, dem heutigen Demre in der Türkei. Viele Wunder sind von ihm überliefert: Rettung des ertrunkenen Sohnes, Heimführung eines verschleppten Kindes, das Kornwunder von Myra, die Mitgiftspende, das Stratelatenwunder und nicht zuletzt die Stillung des Seesturmes. Letzteres hat dazu beigetragen, das er in erster Linie als Schutzpatron der Seeleute und Schiffer gilt und der Kinder, aber auch andere Berufsgruppen haben sich unter sein Schutzpatronat begeben.
In Gedichten und Liedern wird er bis in die heutige Zeit verehrt.


 Der heilige Nikolaus von Myra
 Santa Claus
 Kein Weg ist ihm zu weit, zu schwer!
Postkarte von 1912


Weihnachten

Nikolaus der Gute
kommt mit seiner Rute,
greift in seinen vollen Sack-
dir ein Päckchen - mir ein Pack.
Ruth Maria kriegt ein Buch
und ein Baumwolltaschentuch,
Noske einen Ehrensäbel
und ein Buch vom alten Bebel,
sozusagen zur Erheiterung,
zur Gelehrsamkeitserweiterung....
Marloh kriegt ein Kaiserbild
und nen blanken Ehrenschild.
Oberst Reinhard kriegt zum Hohn
die gesetzliche Pension...
Tante Lo, die, wie ihr wißt,
immer, immer müde ist,
kriegt von mir ein dickes Kissen.-
Und auch hinter den Kulissen
kommt der gute Weihnachtsmann:
Nimmt sich mancher Leute an,
schenkt da einen ganzen Sack
guten alten Kunstgeschmack.
Schenkt der Orska alle Rollen
Wedekinder, kesse Bollen-
(Hosenrollen mag sie nicht:
dabei sieht man nur Gesicht...).
Der kriegt eine Bauerntruhe,
Fräulein Hippel neue Schuhe,
jener hält die liebste Hand-
und das Land?Und das Land?
Bitt ich dich, so sehr ich kann:
Schenk ihm Ruhe - 
lieber Weihnachtsmann

Kurt Tucholsky

Mal ein etwas anderes Nikolausgedicht!
Euch allen da draußen, wo immer Ihr seid, einen schönen Nikolaustag.
















Mittwoch, 5. Dezember 2012

Wolfgang Amadeus Mozart - 221. Todestag

Mein lieber Herr Mozart, liebes Wolferl,

heute jährt sich der Tag deines Todes zum 221sten Mal. Am 5. Dezember 1791 hast du, am von dir unvollendeten Requiem arbeitend, für immer die Feder aus der Hand legen müssen. Nach deiner Aufbahrung im Stephansdom zu Wien, wurdest du einen Tag später, weit vor den damaligen Toren Wiens, auf dem St. Marxer Friedhof in einem Armengrab verscharrt. Das Wetter war schlecht und eisig, keiner folgte deinem Sarg. Du, der du die ganze Menschheit mit deiner Musik beschenkt hast, ruhst in deinem kühlen, unbekannten Grab. 
Was wäre mein Leben ohne deine Musik, es wäre um so vieles ärmer! Du wurdest mir sozusagen in die Wiege gelegt und die Liebe zu deiner Musik dauert bis heute an. Deiner kann man nicht müde werden, man entdeckt dich immer wieder neu, du bist immer noch ein Superstar! Wenn alle Musik verstummen würde, so wäre es deine die im Echo der vergessenen Zeit erklingen würde, die alles überdauern wird, bis ans Ende aller Tage.
Wenn der Freude Tränen fließen....lebe wohl, mein lieber Mozart!

Das Veilchen


 Wolfgang Amadeus Mozart
1756-1791
 Das Veilchen
Musik von Mozart
Text von Goethe
Theaterzettel
Uraufführung "Die Zauberflöte"
1791






Der literarische Adventskalender - 5. Dezember

Gestern, vor 137 Jahren, am 4. Dezember 1875 wurde einer der größten, deutschsprachigen Lyriker in Prag geboren - Rainer Maria Rilke. Bereits als Kind liebte ich es, in den Gedichtbänden meiner Mutter zu lesen. Goethe, Schiller, Uhland, Eichendorff, Storm, Morgenstern und immer wieder Rilke. Es war oft die tiefempfundene Traurigkeit seiner Worte, die mich berührte, den Leser aber nicht hoffnungslos zurück läßt. Seine genaue Beobachtungsgabe, das Wissen um die Abgründe der menschlichen Seele, seine schöne Sprache, den Klang des Herzens in Worte zu fassen die anrühren, all das bedeutet Rilke für mich. 
"Weihnachten mit Rilke" kann ich allen ans Herz legen, die Rilke und der Bedeutung des Weihnachtsfestes näher kommen wollen.


Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird;
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.








Gester

Dienstag, 4. Dezember 2012

Der literarische Adventskalender - 4. Dezember Barbaratag

Am 4. Dezember wird an die Heilige Barbara gedacht. Im 3. Jahrhundert wurde sie in einem kleinen Ort in der heutigen Türkei geboren. Sie bekannte sich zum Christentum und schwor ihrem Glauben auch nicht ab, als man ihr Folter androhte. Der eigene Vater enthauptete sie.
Heute ist sie eine der 14 Nothelfer und gilt als Schutzpatronin insbesondere der Bergleute, der Glockengießer, Schmiede und Zimmerleute.
Am 4. Dezember werden Kirschblütenzweige geschnitten, die dann am Heiligen Abend blühen. Ein schöner Brauch, wie ich finde.


 Die Heilige Barbara

Die Heilige Barbara 
Gemälde von Lucas Cranach d. Älteren


Am 4. Dezember

Geh in den Garten
am Barbaratag.
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag,
grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit.

Doch in drei Wochen,
da wird es geschehn:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön.

Baum, einen Zweig
gib du mir von dir.
Ist er auch kahl,
ich nehm ihn mit mir.

Und er wird blühen
in seliger Pracht
mitten im Winter
in der heiligen Nacht.

Josef Guggenmos


Heilige Barbara
Van Eyck

Mittwoch, 21. November 2012

Wandlungsfähig

Ich liebe die Veränderung, nichts ist schlimmer als Stillstand. Man kann sich und sein Umfeld immer neu erfinden und sollte es auch tun. Sich einfach mal von einer Stimmung, einer Impression, Euren inspirierenden Dekorationen und Ideen  leiten lassen und etwas neues ausprobieren, finde ich sehr erfrischend und bringt manchmal ein völlig neues Lebensgefühl hervor. Eine neue Wandfarbe, ein paar neue Kissen, Gardinen, ja sogar das schlichte Umplatzieren von Bildern, kann eine enorme, neue Wirkung auf den Betrachter erzielen. Manchmal meinen Gäste dann sogar, man hätte sich komplett neu eingerichtet. Nein! Es ist nur ein anderes Arrangement aus den vorhandenen Dingen entstanden, man komponiert ein neues Lebensgefühl, ist Dirigent(in) des eigenen Wohlbefindens. Es ist all das erlaubt, was gefällt, keine Grenzen, keine Tabus. 
Mein Wohnzimmer, besser klingt doch wohl Lebensraum oder wie meine Pariser Freundin Annemarie immer sagt, der Salon, hat sich auch einer Wandlung unterziehen müssen. Vorher sehr  britisch gehalten (warmes Rot, schottische Tartanmuster, paßt natürlich hervorragend zur Weihnachtszeit und gefällt mir nach wie vor), hat er nun durch den veränderten Anstrich in einem hellen Sandstein, neuen Kissenhüllen und Hussen, eher einen französischen Landhausstilcharakter bekommen. Der französische Kaminspiegel reflektiert das einfallende Licht des gegenüber liegenden Fensters, der Raum wirkt klarer, offener. Überhaupt sind Spiegel, finde ich, in kleinen Räumen wichtig, da sie den Zimmern die Illusion von Größe geben. In unserem 200 Jahre alten Cottage gibt es viele, kleinere Räume, die Dank der richtigen Platzierung von Spiegeln eine gewisse Großzügigkeit vortäuschen. Probiert es einfach mal aus ....Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?

Der Salon im weihnachtlichen Rot
Schottische Tartanmuster, very british und urgemütlich
Der beste Platz ist am Ofen
Hereinspaziert
Das Bed&Breakfast im Winterkleid
Einer meiner alten Öfen
Der veränderte Salon
Gemütlich ist es immer noch
Rudolph alias Pippo
Ich bewundere Katzen um ihre Gelassenheit
Otti´s kätzische Meditationsstunde