Der erste urkundlich erwähnte, und mit Süßigkeiten und Naschwerk geschmückte Weihnachtsbaum, stand in Freiburg im Jahr 1419. Die Bäcker der Stadt hatten ihn gestiftet und am Tag der Heiligen Drei Könige, dem 6.Januar 1420, durfte er von Kindern "geplündert" werden. Von der Tradition des Baumplünderns erzählten mir noch meine Grossmütter, die eine Jahrgang 1906, die andere 1916.
Im frühen 19. Jahrhundert kamen dann vergoldete und versilberte Äpfel und Nüsse hinzu, doch nicht jeder konnte sich diesen damals kostspieligen Christbaumschmuck leisten.
Wohl auch nicht der arme Glasbläser aus Lauscha in Thüringen, der im Jahr 1847 aus Glasstangen einer nahen Glashütte, über einem Bunsenbrennerfeuer, die ersten Weihnachtskugeln blies.
Lauscha in Thüringen
Seit hunderten von Jahren Glasbläserstadt
Nostalgischer, alter Weihnachtsschmuck
Antiker Glasschmuck aus Lauscha gesehen bei ebay.de
Gut verpackt kann er von Generation zu Generation weitergegeben werden
Alle Farbe, alle Formen sind möglich
Im Auftragsbuch eines Lauschaer Glasbläsers aus dem Jahr 1848 findet sich bereits eine Bestellung über 6 Dutzend Kugeln unterschiedlichster Größe.
Vielleicht kam die Bestellung 1848 ja vom englischen Königshaus
Queen Victoria und Prinzgemahl Albert
Auch im Jahr 2017 werden wieder Kugeln aus Lauscha den Weihnachtsbaum der Queen schmücken
Queen vor Christbaum mit Weihnachtsschmuck aus Lauscha
Den schönen Glanz erhielten die Kugeln damals durch eine gesundheitsschädliche Legierung aus Zink und Blei. Ab 1870 entstand der Silberglanz durch Silbernitrat, das auch heute noch verwendet wird.
In jenem Jahr erhob das deutsche Kaiserhaus den Weihnachtsbaum zum nationalen Symbol.
Frank Winfield Woolworth
Dieser Herr importierte im Jahre 1880 die ersten Weihnachtskugeln aus Lauscha in die USA. Die Produktion im kleinen Lauscha wurde dadurch enorm ausgeweitet. Durch die erbaute Gasleitung und die damit verbundene, erhöhte Temperatur der Flamme, wurden die Kugeln aus Lauscha immer dünner, feiner, leicht wie Federn. Der Export der Glaswaren in alle Welt milderte die damalige Inflation und Wirtschaftskrise in Deutschland ab.
Schöner, alter Weihnachtsschmuck
Wie gezuckert
Nostalgie Weihnachtsschmuck
Auch heute wird im kleinen Lauscha, mit gerade mal 4000 Einwohnern, in Familienbetrieben Glasschmuck, der in alle Welt verschickt wird ,in Handarbeit hergestellt. Diese Stücke, die teilweise schon Sammlerwert haben, kann man nicht mit Billigware aus Fernost vergleichen. Es sind kleine Kostbarkeiten, fragile kleine Schätze, die gut verstaut jedes Jahr zur Weihnachtszeit auf ihre Wiedergeburt am Baum aller Bäume warten.
Märchenfiguren
Aschenputtel
Frau Holle
Allerliebst, nicht wahr?
Hänsel und Gretel
Es gibt fast alles. Keine Wünsche bleiben offen.
Silbernes Einhorn
Wunderschöner Kolibri
Meerjungfrau
Napfkuchen
Unter den folgenden Webadressen findet Ihr Weihnachtsglasschmuck aus Lauscha der weltweit verschickt wird:
Weihnachtsbaum vor Schloss Windsor mit Kugeln aus Lauscha
Hier verbringt die Queen die Weihnachtsfeiertage
Schloss Sandringham, Drawing Room
Dining Room
Schloss Sandringham
Ich kaufe jedes Jahr 1 bis 2 neue Figuren für den Weihnachtsbaum, natürlich aus Glas, natürlich aus Lauscha. Meist wähle ich Motive, die ich über das ganze Jahr dekorieren kann, denn die Stücke sind zu schade, um sie nur zur Weihnachtszeit hervor zu holen.
Dieses Jahr kam neu hinzu Mr. Fox.
Ich liebe Füchse.
Obwohl ein Fuchs vor 2 Jahren fast alle unsere Hühner gerissen hat, liebe ich diese Tiere und halte sie für äußerst schützenswert. Leider gräbt der Mensch ihnen immer mehr ihres natürlichen Lebensraums ab.
Ich hoffe ich habe Euer Interesse an einem originalen Stück deutscher Weihnachtstradition geweckt.
Viel Spaß beim Stöbern im Netz und viel Freude beim Schmücken des Christbaumes.
Wie schmückt Ihr Euren Baum?
Traditionell in Rot-Gold, Bunt oder einfarbig? Mit Lametta?
Hier noch ein paar Anregungen:
Üppig und barock
Klassisch
Ländlich
Frostig-Weiß
Lebkuchenbaum