Fast 40 Jahre ist es her, da haben wir auf einem Schiff den Ort verlassen, der uns jahrelang ein Zuhause, für mich als Kind sogar eine zweite Heimat war - Zonguldak an der türkischen Schwarzmeerküste.
Als Ingenieur mit dem Schwerpunkt Bergbau, kam mein Vater Anfang der 1970er Jahre dorthin um neue Steinkohlenreviere zu erschließen.
Ein herrlicher Ort
Fener B Tipi
Fener B Tipi
Unser Zuhause auf Zeit oberhalb von Deniz Kulübü
Die Türkei wurde zur damaligen Zeit von wenigen Bildungstouristen bereist, die es weniger an die Schwarzmeerküste, als nach Istanbul zog.
Istanbul diese schöne, alte Stadt am Bosporus, eine Stadt auf zwei Erdteilen mit ihren prunkvollen Sehenswürdigkeiten.
Die alten Villen am Bosporus erinnern doch ein bisschen an Venedig
Die 1973 eingeweihte Bogazici Hängebrücke bei deren Einweihung wir dabei waren
Ein bisschen wie die Golden Gate
Die Zufahrt vor unserem Haus, führte uns entlang
des Weges am alten Leuchtturm
vorbei, in die Stadt.
Wie Vogelnester schmiegen sich die Häuser an den Fels
Das Haus in dem wir wohnten lag direkt oberhalb der Steilküste und hatte einen fantastischen Ausblick. Eine Treppe führte hinab zum Deniz Club, dem Strand, wo ich auch schwimmen lernte.
Am Wochenende kamen viele Familien dorthin um zu schwimmen oder zum picknicken.
Deniz Kulübü
Der Ausblick von unserem Felsen
Ganz hinten Kapuz, wo Freunde von uns, die Familie von Dr. Nihat Güney, ein Haus hatten, mit riesigen, freilaufenden Schildkröten
29.06.1973
Abiturabschlussfeier von Nurgün Güney
und ihren Freundinnen Semra, Nevin und Belgin
Nurgün hat anschließend Kunstgeschichte studiert und ging nach Florenz
Neben mir mein Freund aus türkischen Kindertagen, Mark Bokarsky aus Chicago
Danach gingen die Bokarsky´s auf die Phillipinen, wir haben nie wieder etwas von Ihnen gehört
Ostern in Zonguldak
Die Eier wurden gefunden
Mark Bokarsky und Gunda Starke, links stehe ich mit meiner Ausbeute
19 Mai
Feiertag der Jugend und Gedenktag für Mustafa Kemal Pasa Atatürk,
dem Gründer der modernen Türkei
Mit meinen Eltern
30.03.1972
Damals tickten die Uhren noch anders
Zonguldak 1973
Ob heute dort wohl auch noch die Fische verkauft werden?
Viele Bilder sind in meinem Kopf gespeichert. Das bunte Treiben auf dem Markt. Die riesigen , roten Tabletts, auf denen die Fische wie Fächer aufgereiht lagen. Das laute Werben der Händler um die Kundschaft. Sobald man sich entschloss zu kaufen wurde ein Junge losgeschickt um Tee oder Coca-Cola zu holen. Die Teehäuser und Confiserien, wo jeder Kuchen kunstvoll eingepackt wurde. Die hübschen, kleinen Drogerien, die bis unter die Decke gefüllt waren mit allerlei wohlriechenden Dingen.
Lemon Kolonyasi, diesen Duft habe ich in der Nase wenn ich daran denke, also Zitronen Eau de Cologne.
Der kleine Lorbeerhain vor unserem Haus, da roch es so herrlich aromatisch am Morgen bei Sonnenaufgang.
Der kleine Lorbeerhain vor unserem Haus, da roch es so herrlich aromatisch am Morgen bei Sonnenaufgang.
Da war noch der kleine "Tante Emma" Laden auf dem Weg in die Stadt, wo es so exotisch nach allem roch. Schmierseife, Oliven, Schafskäse, frisches Brot und reife Pfirsiche und die hatten Superkaugummi mit Kippbildern in jeder Packung.
Beim Friseur war ich der Star. Alle wollten meine langen, blonden Haare frisieren.
Da war aber auch die Zypernkrise 1974. Oft saßen wir abends am Radio und hörten den Deutschlandfunk und manchmal kamen sie über uns hinweg geflogen, die Flugzeuge der Luftwaffe und Mama sagte still :" So war das auch im Krieg."
Nach der Ermordung zweier britischer Journalisten, mussten wir eine Zeit lang mit Bodyguards in die Stadt. Der arme Kerl musste dann immer Mutters Einkäufe nach Hause tragen. Angst aber hatte ich nie. Kinder gehen mit so etwas unaufgeregter um, glaube ich.
Neben vielen Katzen gehörten noch zwei Hunde, Black & White und ein Esel zu uns
Da war aber auch die Zypernkrise 1974. Oft saßen wir abends am Radio und hörten den Deutschlandfunk und manchmal kamen sie über uns hinweg geflogen, die Flugzeuge der Luftwaffe und Mama sagte still :" So war das auch im Krieg."
Nach der Ermordung zweier britischer Journalisten, mussten wir eine Zeit lang mit Bodyguards in die Stadt. Der arme Kerl musste dann immer Mutters Einkäufe nach Hause tragen. Angst aber hatte ich nie. Kinder gehen mit so etwas unaufgeregter um, glaube ich.
Neben vielen Katzen gehörten noch zwei Hunde, Black & White und ein Esel zu uns
Und diese vielen, lieben Menschen. Ahmet aus Bursa, unser Hausmeister, der immer mit mir sein Brot und seinen Käse teilte, Hassan, unser "Mädchen für alles" der immer fröhlich und singend durch die Gegend lief und gerne Raki trank. Ganz besonders in Erinnerung blieb die Familie von Dr. Nihat Güney, der in Zonguldak eine HNO.Praxis leitete. Seine Frau Nuran liebte klassische Musik und meine Mutter verbrachte viele, schöne Stunden in ihrem Haus.
Was wohl aus Nurgün, Mithat und Vedat Güney geworden ist?
Die Erinnerungen bleiben im Kopf und sind so lebendig wie eh und je.
Ob ich wohl noch den Weg zum Haus finden würde?
Das Haus in seiner alten Form existiert heute nicht mehr. Es wurde ein neues gebaut und ein Ort geschaffen, wo Menschen sich begegnen und feiern können, das Leben feiern können. Ich hoffe sie alle merken, was für ein besonders schöner Ort das ist.
Ob ich wohl noch den Weg zum Haus finden würde?
Das Haus in seiner alten Form existiert heute nicht mehr. Es wurde ein neues gebaut und ein Ort geschaffen, wo Menschen sich begegnen und feiern können, das Leben feiern können. Ich hoffe sie alle merken, was für ein besonders schöner Ort das ist.
What a wonderful childhood in Turkey.
AntwortenLöschenSuch good memories of friends and family and also the different smells that always bring those wonderful memories back to us.
It's a beautiful country that I would like to visit too yes the grand old houses remind me of Venice which is without doubt my favourite city.
AntwortenLöschenDas sind so wunderbare Erinnerungen und Bilder von Ihrer Zeit in der Türkei. Sarah x
What an amazing life history. You lived in a beautiful area. Thank you for sharing :)
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