Beim Heurigen in Traiskirchen

Donnerstag, 24. Dezember 2015

...und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen

Was ich Euch zu Weihnachten wünsche :


Seit ich denken kann ist dies der Wunsch von Milliarden Menschen auf dieser Welt. Kinder bitten darum beim lieben Christkind, Menschen beten dafür. Was sind wir Menschen doch für armselige Kreaturen. Wir können Herzen verpflanzen und Häuser, die in den Himmel reichen bauen, wir spazieren auf dem Mond herum und bauen Waffen, die alles Leben auslöschen, was wir aber anscheinend nicht schaffen ist Liebe in die Herzen zu säen, Vorurteile abzubauen und globalen Frieden stiften. Schade, zeigt es uns doch wie gering wir sind.

Vielleicht beginnt ja ein jeder mal mit seinem inneren Frieden.

Und dann wäre noch der Wunsch nach Toleranz und Barmherzigkeit. Wir sollen doch die Krönung der Schöpfung sein, dann sollte die Menschheit sich auch so verhalten. Da gibt es noch viel zu tun.

Und bedenkt:

Auch diese 3 waren Flüchtlinge


Haben sie nicht Freude und Licht in unser Leben gebracht


Nach 2000 Jahren hat sich leider nicht viel geändert

Euch allen besinnliche Weihnachten!

Freitag, 18. Dezember 2015

Die letzte Schicht - Zeche Auguste Victoria

1899 wurde die Zeche Auguste Victoria in Marl in Betrieb genommen, heute wird zum letzten Mal angefahren. Benannt wurde sie nach der Gattin Kaiser Wilhelms II, Augusta Victoria.


1905 Männer der Zeche Auguste Victoria


Kaiserin Augusta Victoria

 Damit schließt sich ein Kapitel Bergbaugeschichte im Ruhrgebiet. Fast jede Familie im Ruhrgebiet hatte mit dem Bergbau zu tun. Auch in meiner Familie gab es über Generationen Bergleute, Bergbauingenieure. Mein Urgroßvater war Steiger auf einem Pütt  in Selm und fuhr noch mit Pferd und Wagen zur Zeche.


Mein Urgroßvater, auch ein Bergmann


Meine Urgroßmutter Friederike

Der Bergbau  und die Stahlindustrie an der Ruhr haben diesem Land zu Wohlstand verholfen und eine Landschaft und Menschen geformt, die es so kein zweites Mal gibt. Ruhrpott, dass ist nicht nur eine Region, sondern ein Lebensgefühl und es spielt keine Rolle ob du aus Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen oder Bochum kommst, ob du zugewandert, geflüchtet oder einfach immer schon hier warst. Diese offenen, herzlichen Sturköppe, die geradeaus aber niemals überheblich sind, dass sind die Menschen die diese Region prägen.


Fördertürme Auguste Victoria
Kathedralen der Industriekultur


Maschinenhalle

Glück Auf! Ihr Kumpel der letzten Schicht.

Von mehr als 600 Zechen, gibt es jetzt noch 2, deren Tage auch gezählt sind. Das Ruhrgebiet ist heute ein sehr, sehr grüner Landstrich. Das Schmuddelimage haben wir schon lange abgestriffen. Hier und da recken noch einige Fördertürme ihr Stahlkonstrukt wie mahnende Zeigefinger in den Himmel und beim Vorbeifahren denke ich - das ist Heimat!

Ein Junge aus dem Pott


Herbert Grönemeyer


Dortmund
Kulturhauptstadt 2010

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Geliebte Jane - 240. Geburtstag von Jane Austen

Die Irrungen und Wirrungen der Liebe in Zeiten der Romantik. 
Als der Klassizismus das Barock, die Kunst das Leben beeinflusste, als die Industrialisierung begann und Beethoven seine Musik komponierte, als in Deutschland die Dichter  Eichendorff, Uhland und Novalis , in England Burns, Keats und Scott für Verklärung sorgten, da schrieb Jane Austen, die Pfarrerstochter aus Steventon ihre großen Klassiker. 


Jane Austen
geb. am 16.12.1775


Ihr Geburtshaus

Sense and Sensibility (Verstand und Gefühl), Stolz und Vorurteil (Pride and Prejudice) oder Emma.
Haben wir nicht alle mit den Dashwood Schwestern gelitten, oder um das Glück von Elizabeth Bennet und Mr. Fitzwilliam Darcy gebangt?
Miss Emma Woodhouse hat für das Glück anderer gesorgt und hätte fast das eigene Glück verloren.


Keira Knightly als Elizabeth Bennet




Bekam ich letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt




Mode aus der Zeit
Kleider der Königin Luise von Preussen


Königin Luise von Preussen
geb. am 10.März 1776




Gemälde aus der Zeit
Caspar David Friedrich, Wanderer über dem Nebel

Ihr zu Ehren wird die britische Notenbank, zu ihrem 200. Todestag 2017,  eine 10 Pfundnote herausgeben. Vielleicht sieht sie so aus.


Die Rose "Pride and Prejudice" von Harkness



Die Bücher Jane Austins´ sind ein Sittengemälde jener Zeit, wobei ihre Protagonistinnen recht emanzipiert erscheinen. Bei Jane Austin heiratet man aus Liebe! 
Jane Austins´ Bücher sind mittlerweile alle verfilmt worden. Man kann also an einem schmuddeligen, ungemütlichen Nachmittag in ihre Welt eintauchen und auf Zeitreise gehen.
Viel Vergnügen!

Montag, 14. Dezember 2015

Kunstwerke aus Stoff - Barbara Assejewa - Amberstudios

An der Ostküste der USA lebt die aus Russland stammende Designerin Barbara Assejewa. Florale, romantische Mäntel und Accessoires sind ihre Passion und man sieht den Stücken an, dass sie liebt was sie tut. Wer bei ihr einen Mantel ordert bekommt ein Kleidungsstück, dass individueller nicht sein könnte. In den Herstellungsprozess wird die zukünftige Trägerin einbezogen, ihre Vorlieben aber auch ihre Persönlichkeit. Herauskommt ein Kunstwerk. 


Ein Traum in Schwarz und Weiß



Ich liebe diesen Folklore-Stil


Hingucker


Eines ihrer Werke im Delaware Art Museum


Rosenfeenmantel


Mein Opera Coat

Hier geht es zum Schaufenster der Künstlerin:


Mittwoch, 9. Dezember 2015

Etwas Tucholsky zum 9. Dezember

Dieses Gedicht von Kurt Tucholsky ist aktueller denn je." Das Ideal" beschreibt die Gier vieler  Menschen immer alles haben und besitzen zu wollen. Das Streben nach Perfektion und die anhaltende Unzufriedenheit, wenn man bemerkt, dass das Ideal unerreichbar scheint . Was ist das für eine Gesellschaft die in materiellem Besitz die Erfüllung findet und sich darüber definiert?
Eine Gesellschaft der es nur noch um´s messen geht, da wird begutachtet und gewogen, haste was, biste wer. Deine 21 Gramm Seele, die dich ausmachen, die dich so einzigartig und wertvoll machen, diese 21 Gramm sind nichts wert, sie werden geopfert für das Ideal, dass keines ist.



Kurt Tucholsky
09.01.1890 in Berlin
gestorben
21.12.1935 in Göteborg im Exil

Das Ideal

Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn-
aber abends zum Kino hast du´s nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer,- nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut erzogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve -
(und eine für´s Wochenende in Reserve)-,
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm.

Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad - alles lenkste
natürlich selber - das wär ja gelacht!
Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.

Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche - erstes Essen - 
alte Weine aus schönem Pokal -
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.
Und noch ne Million und noch ne Million.

Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.
Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.

Ja, das möchste!

Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur peu à peu, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten - 
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer,
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.

Etwas ist immer.
Tröste dich.

Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: HABEN.SEIN. Und gelten.
Das einer alles hat:
das ist selten.



In diesem Haus in Hindas bei Göteborg lebte Kurt Tucholsky im Exil. Hier starb er auch am 21.12.1935, vor bald 80 Jahren.

Gefilzte Kunstwerke

Heute habe ich Post von einer sehr lieben Freundin aus Ostfildern bei Stuttgart bekommen. Zwei wunderschöne Postkarten, die gefilzte, kleine Kunstwerke zeigen. Sie stammen von der Künstlerin Franziska Sertori-Kopp.

Maria e l´Asinello
Maria mit dem Eselchen


Cappuccetto Rosso
Rotkäppchen

Zu beziehen sind die Karten über den Verlag

Liebe Evi, die Karten sind wirklich allerliebst, vielen Dank und großes Drückerchen.



Montag, 7. Dezember 2015

Zeitzeichen - 7. Dezember 1970 Willy Brandts Kniefall in Warschau

Wenn ich heute die Bilder sehe, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Der Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau berührt auch heute noch, nach genau 45 Jahren.


Da sinkt ein Mensch in tiefer Demut auf die Knie, hält anbetend inne, als habe er die ganze Schuld, die ganze Last eines Volkes auf sich geladen. Dieses Bild brennt sich in das Geschichtsbewusstsein der Menschen ein und bleibt immer mit der Person des ehemaligen Widerstandskämpfers, des regierenden Oberbürgermeisters von Berlin,  Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt verbunden. Seine Ostpolitik, seine Politik der Versöhnung hat die Voraussetzungen für die deutsche Einheit geschaffen .


Präsident John F. Kennedy mit Willy Brandt
Berlin, 26.06.1963



Brandt sagte damals:"Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt."

Versöhnung von Gisela Grob

Warum sind zur Versöhnung oft
wir dummen Menschen nicht bereit,
was haben wir von Streit erhofft,
muss man dazu nicht sein zu zweit?

Der Weg der Reue ist gar lang,
mit dicken Steinen grob gespickt,
zur Umkehr ist´s kein leichter Gang,
zu lastig dünkt uns der Konflikt.

Doch wenn den stein´gen Pfad man schafft,
stellt schnell Erleichterung sich ein,
wenn nicht - das Schicksal uns bestraft,
kein Tor führt dann zum Frieden ein.

Drum Mensch, sei klug, wenn du erkannt
der Reue, der Vergebung Wert,
dann ist der größte  Zorn gebannt,
entschärft des stärksten Zwistes Schwert.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Nikolaus komm in unser Haus

Wie war das früher, als die Gaben am Nikolaustag  noch klein und die Träume groß waren, als auch immer die Angst mitschwang, dass diesmal die Rute vielleicht doch nicht im Sack bleiben würde und er dann das große Buch hervorholen würde wo alles über uns drin stand, selbst die Dinge die wir nur dachten.


So sah er ungefähr aus, der St. Nikolaus meiner Kindheit

Im Vereinslokal meines Großvaters fand die jährliche Nikolausfeier statt. Auf einer Bühne sang ein Kinderchor klassische Weihnachtslieder. Und dann, dann ging er durch die Reihen. In seiner stattlichen Bischofsrobe und der Mitra auf dem Kopf wirkte er schon sehr autoritär und wir dachten natürlich alle der ist echt. Ich war ein braves Kind, ehrlich, aber die noch so kleinste "Sünde" wog jetzt sooo schwer. Nie habe ich ihm in die Augen geschaut, ich dachte wohl, wenn ich ihn nicht sehe, dann sieht er mich auch nicht und irgendwie ist es immer gut gegangen.

Am Ende bekamen wir alle, auch die unartigen , ihre Nikolaustüte. Der Inhalt war, mit heutigen Maßstäben gemessen, sehr bescheiden. Ein paar Nüsse, ein Apfel, Mandarinen oder Orangen, Pfeffernüsse und ein Schokoladennikolaus, aber wir haben uns gefreut wie die Schneekönige.

Die Nacht vor dem Nikolaustag war kurz, da ich erst vor lauter Vorfreude und Aufregung nicht einschlafen konnte. Bevor ich zu Bett ging, wurde der,mit weißem Kunstpelz verbrämte ,rote Plastiknikolausstiefel von mir persönlich hinter die Wohnzimmertür gestellt.
Und siehe da, St. Nikolaus war so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, am anderen Morgen war das Stiefelchen gefüllt mit herrlichem Naschwerk.


So sah er aus, mein Nikolausstiefel

Bei anderen gab es einen bunten Teller


Bei anderen die Rute


Egal wie, niemand wurde von ihm vergessen. Die guten Kinder, die bösen Kinder. Für die einen war es Belohnung, für die anderen ein Ansporn es im nächsten Jahr besser zu machen.


Und, wie war es bei Euch? Habt einen schönen Nikolaustag!

Freitag, 4. Dezember 2015

4. Dezember 1875 Geburtstag von Rainer Maria Rilke / Barbaratag

Heute vor 140 Jahren wurde Rainer Maria Rilke in Prag geboren.
Dieser große Lyriker, für den das Weihnachtsfest das höchste und geheimnisvollste Fest des Jahres war. Zeitlebens erwartete er es mit kindlicher und beseligender Vorfreude.


Der Panther
Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf-. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannten Stille - 
und hört im Herzen auf zu sein. 

Falls Ihr noch etwas Rilke zur Weihnachtszeit sucht :

Weihnachten, R.M. Rilke erschienen im Insel Verlag
und
Briefe an einen jungen Dichter, R.M. Rilke ebenso Insel Verlag

Fast hätte ich es vergessen! Heute ist auch noch Barbara-Tag. Habt Ihr schon die Kirschzweige in´s Haus geholt um das blühende Wunder an Weihnachten zu erleben?


Heilige Barbara