Beim Heurigen in Traiskirchen

Sonntag, 6. Dezember 2015

Nikolaus komm in unser Haus

Wie war das früher, als die Gaben am Nikolaustag  noch klein und die Träume groß waren, als auch immer die Angst mitschwang, dass diesmal die Rute vielleicht doch nicht im Sack bleiben würde und er dann das große Buch hervorholen würde wo alles über uns drin stand, selbst die Dinge die wir nur dachten.


So sah er ungefähr aus, der St. Nikolaus meiner Kindheit

Im Vereinslokal meines Großvaters fand die jährliche Nikolausfeier statt. Auf einer Bühne sang ein Kinderchor klassische Weihnachtslieder. Und dann, dann ging er durch die Reihen. In seiner stattlichen Bischofsrobe und der Mitra auf dem Kopf wirkte er schon sehr autoritär und wir dachten natürlich alle der ist echt. Ich war ein braves Kind, ehrlich, aber die noch so kleinste "Sünde" wog jetzt sooo schwer. Nie habe ich ihm in die Augen geschaut, ich dachte wohl, wenn ich ihn nicht sehe, dann sieht er mich auch nicht und irgendwie ist es immer gut gegangen.

Am Ende bekamen wir alle, auch die unartigen , ihre Nikolaustüte. Der Inhalt war, mit heutigen Maßstäben gemessen, sehr bescheiden. Ein paar Nüsse, ein Apfel, Mandarinen oder Orangen, Pfeffernüsse und ein Schokoladennikolaus, aber wir haben uns gefreut wie die Schneekönige.

Die Nacht vor dem Nikolaustag war kurz, da ich erst vor lauter Vorfreude und Aufregung nicht einschlafen konnte. Bevor ich zu Bett ging, wurde der,mit weißem Kunstpelz verbrämte ,rote Plastiknikolausstiefel von mir persönlich hinter die Wohnzimmertür gestellt.
Und siehe da, St. Nikolaus war so zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk, am anderen Morgen war das Stiefelchen gefüllt mit herrlichem Naschwerk.


So sah er aus, mein Nikolausstiefel

Bei anderen gab es einen bunten Teller


Bei anderen die Rute


Egal wie, niemand wurde von ihm vergessen. Die guten Kinder, die bösen Kinder. Für die einen war es Belohnung, für die anderen ein Ansporn es im nächsten Jahr besser zu machen.


Und, wie war es bei Euch? Habt einen schönen Nikolaustag!

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