Beim Heurigen in Traiskirchen

Freitag, 18. Dezember 2015

Die letzte Schicht - Zeche Auguste Victoria

1899 wurde die Zeche Auguste Victoria in Marl in Betrieb genommen, heute wird zum letzten Mal angefahren. Benannt wurde sie nach der Gattin Kaiser Wilhelms II, Augusta Victoria.


1905 Männer der Zeche Auguste Victoria


Kaiserin Augusta Victoria

 Damit schließt sich ein Kapitel Bergbaugeschichte im Ruhrgebiet. Fast jede Familie im Ruhrgebiet hatte mit dem Bergbau zu tun. Auch in meiner Familie gab es über Generationen Bergleute, Bergbauingenieure. Mein Urgroßvater war Steiger auf einem Pütt  in Selm und fuhr noch mit Pferd und Wagen zur Zeche.


Mein Urgroßvater, auch ein Bergmann


Meine Urgroßmutter Friederike

Der Bergbau  und die Stahlindustrie an der Ruhr haben diesem Land zu Wohlstand verholfen und eine Landschaft und Menschen geformt, die es so kein zweites Mal gibt. Ruhrpott, dass ist nicht nur eine Region, sondern ein Lebensgefühl und es spielt keine Rolle ob du aus Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen oder Bochum kommst, ob du zugewandert, geflüchtet oder einfach immer schon hier warst. Diese offenen, herzlichen Sturköppe, die geradeaus aber niemals überheblich sind, dass sind die Menschen die diese Region prägen.


Fördertürme Auguste Victoria
Kathedralen der Industriekultur


Maschinenhalle

Glück Auf! Ihr Kumpel der letzten Schicht.

Von mehr als 600 Zechen, gibt es jetzt noch 2, deren Tage auch gezählt sind. Das Ruhrgebiet ist heute ein sehr, sehr grüner Landstrich. Das Schmuddelimage haben wir schon lange abgestriffen. Hier und da recken noch einige Fördertürme ihr Stahlkonstrukt wie mahnende Zeigefinger in den Himmel und beim Vorbeifahren denke ich - das ist Heimat!

Ein Junge aus dem Pott


Herbert Grönemeyer


Dortmund
Kulturhauptstadt 2010

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