Beim Heurigen in Traiskirchen

Montag, 7. Dezember 2015

Zeitzeichen - 7. Dezember 1970 Willy Brandts Kniefall in Warschau

Wenn ich heute die Bilder sehe, bekomme ich immer noch Gänsehaut. Der Kniefall von Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau berührt auch heute noch, nach genau 45 Jahren.


Da sinkt ein Mensch in tiefer Demut auf die Knie, hält anbetend inne, als habe er die ganze Schuld, die ganze Last eines Volkes auf sich geladen. Dieses Bild brennt sich in das Geschichtsbewusstsein der Menschen ein und bleibt immer mit der Person des ehemaligen Widerstandskämpfers, des regierenden Oberbürgermeisters von Berlin,  Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt verbunden. Seine Ostpolitik, seine Politik der Versöhnung hat die Voraussetzungen für die deutsche Einheit geschaffen .


Präsident John F. Kennedy mit Willy Brandt
Berlin, 26.06.1963



Brandt sagte damals:"Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt."

Versöhnung von Gisela Grob

Warum sind zur Versöhnung oft
wir dummen Menschen nicht bereit,
was haben wir von Streit erhofft,
muss man dazu nicht sein zu zweit?

Der Weg der Reue ist gar lang,
mit dicken Steinen grob gespickt,
zur Umkehr ist´s kein leichter Gang,
zu lastig dünkt uns der Konflikt.

Doch wenn den stein´gen Pfad man schafft,
stellt schnell Erleichterung sich ein,
wenn nicht - das Schicksal uns bestraft,
kein Tor führt dann zum Frieden ein.

Drum Mensch, sei klug, wenn du erkannt
der Reue, der Vergebung Wert,
dann ist der größte  Zorn gebannt,
entschärft des stärksten Zwistes Schwert.

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